Wir stellen Berner ForscherInnen 5 Fragen zu ihrer Erfahrung mit Open Access.
Die Serie eröffnet Christian Althaus vom Berner Institute of Social and Preventive Medicine, wo er die Forschungsgruppe zu Immuno-Epidemiologie leitet und derzeit extrem beschäftigt ist mit Covid-19. Man findet ihn auf Twitter als @C_Althaus.
Seit wann publizieren Sie Open Access?
Ich begann während meines Doktorats von 2005 bis 2009 darauf zu achten, möglichst in OA-Journalen zu publizieren. Seit ich im Jahr 2009 an die Universität Bern kam, sind praktisch alle meine Publikationen als OA erschienen.
Weshalb haben Sie sich für diese Publikationsweise entschieden?
Ich finde es wichtig, dass die Resultate von mit öffentlichen Geldern finanzierter Forschung auch öffentlich zugänglich sind. Ausserdem kann man mit OA auch die Abhängigkeit von Verlagen durchbrechen.
Welche Vorteile sehen Sie dabei für sich als Forschende/Forschenden?
Die Publikationen sind sofort allen zugänglich, ob Forschenden welche an einer Universität Arbeiten welche kein Abo für ein spezifisches Journal besitzt, Journalisten, oder auch einfach die Öffentlichkeit, welche heute oft ebenfalls an Forschungsergebnissen interessiert ist.
Gab oder gibt es für Sie Schwierigkeiten beim OA-Publizieren?
Eigentlich nie. Falls wir vielleicht doch mal in einem Journal mit Abo-Model publizieren, können wir das Manuskript immer noch als Preprint veröffentlichen.
Wie ist die Situation für Open Access in ihrem Forschungsgebiet? Wie entwickelt sie sich?
Ich denke, ich kann mich glücklich schätzen, dass ich in einem Forschungsgebiet arbeite, welches schon länger stark auf OA setzt. Die Journale von PLOS (Public Library of Science) haben hier eine Vorreiterrolle gespielt und viel Aufklärungsarbeit geleistet. Heute ist es für die meisten meiner KollegInnen ganz normal, dass die Forschungsergebnisse in einem OA-Journal untergebracht werden.